Research Market strategy
By Swissquote Analysts
Published on 17.04.2024
Morning news

LVMH startet mit Umsatzrückgang ins Jahr

Topic of the day

Der Luxusgüterkonzern LVMH hat im ersten Quartal unter dem schwierigen und unsicheren wirtschaftlichen Umfeld gelitten. Das Unternehmen, zu dem Marken wie Bulgari und Christian Dior gehören, meldete für die ersten drei Monate einen rückläufigen Umsatz. Die Markterwartungen verfehlte die LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton SE. Der Umsatz sank um 2 Prozent auf 20,7 Milliarden Euro. Analysten hatten im Konsens von Visible Alpha mit 21,1 Milliarden Euro gerechnet. Besonders schwach zeigte sich das Segment Weine und Spirituosen, dessen Umsatz um 16 Prozent absackte. Das grösste Segment Mode und Lederwaren verzeichnete ein Minus von 2 Prozent. Organisch stand im Kernsegment gleichwohl ein Plus von 2 Prozent zu Buche. Der Gesamtkonzern steigerte die Erlöse organisch um 3 Prozent. Im Vorjahreszeitraum war LVMH noch dank einer Erholung in Asien um 17 Prozent gewachsen. Währungsbereinigt legte der Umsatz sowohl in Europa als auch in den USA zu. In Japan kletterten die Erlöse zweistellig.

Swiss stocks

Die anhaltende Krise im Nahen Osten und vor allem die weiter steigenden Renditen haben am Dienstag am schweizerischen Aktienmarkt für ein deutliches Minus gesorgt. Der SMI verlor 1,7 Prozent auf 11.197 Punkte. Im Tagestief hatte der Index bei 11.172 Punkten gelegen. Alle 20 SMI-Werte schlossen mit Abgaben. Umgesetzt wurden 25,46 (zuvor: 17,58) Millionen Aktien. Julius Bär büssten weitere 2,6 Prozent ein, nachdem sie bereits am Montag "ex Dividende" gehandelt wurden. Am Dienstag fielen Swiss Re (-8,9%) und Adecco (-11,1%) weit stärker als es der Dividendenabschlag hergab. Unter Druck standen auch die Aktien der UBS mit einem Abschlag von 2,7 Prozent. Belastend wirkten hier Medienberichte, in denen von einem möglichen Kapitalbedarf bei dem Kreditinstitut in einer Grössenordnung von bis zu 25 Milliarden Dollar die Rede war. Die Sika-Aktie verlor 0,6 Prozent und hielt sich damit besser als er Gesamtmarkt. Die Analysten von Baader sprachen mit Blick auf die Geschäftszahlen von einem starken Jahresauftakt.

International markets

Europe

Die geopolitischen Risiken mit der Krise im Nahen Osten und vor allem die steigenden Renditen haben am Dienstag auch die europäischen Aktienmärkte wieder unter Druck gesetzt. Der DAX verlor 1,4 Prozent auf 17.766 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gab um 1,4 Prozent auf 4.917 Punkte nach. Am stärksten unter Druck gerieten die konjunktursensitiven Stahlwerte. Hier verloren Arcelormittal 6,9 Prozent, Salzgitter 6,7 Prozent und Thyssen 5,7 Prozent. Während die US-Berichtssaison mit den Banken gestartet ist, trudelten in Europa die ersten Zahlen zum Auftaktquartal ein. Einer der Gewinner in Europa waren Ericcson mit einem Plus von knapp 2 Prozent. Die Bruttomarge lag mit 42,7 Prozent im ersten Quartal deutlich über den Erwartungen und auch deutlich über dem Ausblick des Unternehmens von 39 bis 41 Prozent. Besser als erwartet haben sich die Umsätze von Beiersdorf (+1,1%) im ersten Quartal entwickelt. Beiersdorfs organisches Wachstum war im ersten Quartal getrieben durch die Traditionsmarke Nivea. Diese legte mit organischen 12,6 Prozent das stärkste Wachstum aller Marken hin. Fresenius erholten sich um 4,6 Prozent, Analysten bewerteten die Markteinführung von Tyenne in den USA positiv. Die vorläufigen Erstquartalszahlen von Drägerwerk (+1,0%) sind nach Einschätzung von Jefferies durchwachsen ausgefallen. Die Umsätze sowie das EBIT hätten sich schwächer als im Vorjahr entwickelt, was vor allem auf eine schwächere Entwicklung der Medizinsparte zurückzuführen sei. Die EBIT-Marge liege gerade einmal bei 2 Prozent nach 3,8 Prozent im Vorjahr. Dennoch habe Drägerwerk den Ausblick für das laufende Jahr bestätigt.

United States

Mit einer uneinheitlichen Tendenz hat am Dienstag die Wall Street den Handel beendet. Anhaltende Zinssorgen und weiter steigende Renditen sorgten für einen volatilen Verlauf. Zudem dämpften Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell die Erwartungen des Marktes an baldige Zinssenkungen weiter. Demgegenüber standen teils überzeugende Quartalszahlen. Hier stachen vor allem Unitedhealth hervor, die an der Spitze im Dow-Jones standen und den Index stützten. Dieser gewann 0,2 Prozent auf 37.799 Punkte. Der S&P-500 und der Nasdaq-Composite schlossen dagegen mit Abgaben von 0,2 bzw. 0,1 Prozent. Dabei standen an der Nyse 1.083 (Montag: 454) Kursgewinnern 1.742 (2.400) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 64 (42) Titel. Der Pharmahersteller Johnson & Johnson hat im Quartal mehr verdient als erwartet, doch fiel der Umsatz etwas geringer aus als angenommen. Die Aktie verlor 2,1 Prozent. Morgan Stanley (+2,5%) steigerte den Gewinn entgegen den Erwartungen deutlich. Die Bank of America (-3,5%) hat einen Gewinnrückgang verzeichnet und die Erwartungen nur erfüllt. Überraschend gut auf bereinigter Basis hat Unitedhealth im ersten Quartal abgeschnitten. Unbereinigt drückten unter anderem Kosten infolge einer Cyberattacke den Krankenversicherer in die roten Zahlen. Allerdings bestätigte das Unternehmen seine Jahresziele. Die Aktien gewannen 5,2 Prozent. International Paper (-2,3%) übernimmt die britische DS Smith für 7,22 Milliarden Dollar in Aktien.

Asia

Uneinheitlich geht es am Mittwoch an den Aktienmärkten in Ostasien zu. In Tokio büsst der Nikkei-225-Index 0,3 Prozent ein auf 38.362 Punkte. Am meisten tut sich in Schanghai, wo sich der Composite um 1,2 Prozent kräftiger erholt, wohingegen sich Hongkong knapp behauptet zeigt. Industrial & Commercial Bank of China liegen nach Anfangsverlusten 0,8 Prozent im Plus, Bank of China 1,5 Prozent.

Bonds

Schwindende Zinssenkungshoffnungen trieben am US-Anleihemarkt die Renditen weiter nach oben. Zudem stützten die Aussagen von Fed-Chairman Powell, der die Erwartungen an Zinssenkungen drosselte. Für die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen ging es um 6,0 Basispunkte auf 4,663 Prozent aufwärts. Die Rendite der 2-jährigen US-Staatsanleihen kletterte im Verlauf erstmals seit November über die Marke von 5 Prozent.

Analysis

Kursziel Adecco: Goldman Sachs senkt auf 41 (41,50) CHF - Neutral
Rating Barry Callebaut: UBS erhöht auf Neutral (Sell) - Ziel 1350 (1180) CHF
Kursziel Meyer Burger: Goldman Sachs senkt auf 0,02 (0,03) CHF - Neutral
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