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Schweizer Aktien sollten attraktive Einstiegspunkte bieten

By Vincent MIVELAZ
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Die andauernde risikoscheue Stimmung, die auf fortbestehende Ängste zurückzuführen ist, dass die globale Coronavirus-Pandemie die Weltwirtschaft in eine Rezession stürzen wird, war in den letzten Handelssitzungen vorherrschend. Weder die Telefonkonferenz der G7 noch die präventive Zinssenkung durch der Fed um 0,50% konnten dem Marktvertrauen nach der weitreichenden Unruhe an den Finanzmärkten in der letzten Woche die erforderliche Dynamik verleihen. Es dauerte nicht lange, bis die Reaktion von sowohl Aktien als auch Staatsanleihen sichtbar wurde, da die Renditen der langfristigen US-Staatsanleihen auf historisch niedrigen Werten liegen und die Renditen am kürzeren Ende einen neuen Vierjahrestiefstwert erreicht haben, während die Aktien ihre schlimmste Woche seit der Finanzkrise 2008 hinter sich haben. Da es jedoch so aussieht, als würde der Epidemiezyklus in China nach dem zweimonatigen Aufwärtstrend, der Ende Dezember 2019 begonnen hatte, abflachen, sollten die Marktteilnehmer ausreichend Zeit haben, um die Ankunft negativer Wirtschaftsdaten sowohl in Europa als auch den USA in den kommenden Monaten einzupreisen, was es den Anlegern ermöglicht, sich auf aufkommende Chancen zu konzentrieren.

Aber es bleibt abzuwarten, ob Europa und die USA den Ausbruch effizient bekämpfen können. Aufgrund der achtwöchigen Wachstumsperiode der Coronavirus-Epidemie in China jedoch scheint es reicht klar, dass bald negative Schlagzeilen kommen werden, auch wenn die anstehenden, von den wichtigen Zentralbanken und Behörden zu implementierenden Anreizmassnahmen letztendlich das letzte Wort haben und bestätigen dürften, das es in den Industriewirtschaften attraktive Einstiegspunkte gibt. Das trifft umso mehr zu, wenn man sich den Fall der Federal Reserve in New York ansieht, die bereit zu sein scheint, aggressiver Liquidität zu injizieren, nachdem sie Overnight-Repo-Geschäfte im Wert von 100 Mrd. USD pro Tag akzeptiert hat, nachdem sie den mittleren Zielbereich ihrer Fed Funds auf 1,125 % (Zielband 1 % bis 1,25 %) gesenkt hatte. Von der chinesischen Zentralbank sind ähnliche Schritte zu erwarten, nachdem sie ihren mittelfristigen Kreditzins zunächst in diesem Jahr um -0,10 % gesenkt hatte (3,15 %), was Repo-Geschäfte im Wert von insgesamt 100 Mrd. Yuan (14 Mrd. USD) ausgelöst hat, wobei bis Ende März 2020 ähnliche Schritte anstehen könnten.

In diesem Zusammenhang und unter der Berücksichtigung, dass grosse Zentralbanken in zwei Wochen auch bei der Geldpolitik ein Mitspracherecht haben dürften (z. B. Fed, BoJ, SNB, PBoC oder die russische Zentralbank), sollte ein weiteres Aufwärtspotenzial nicht übersehen werden. Das ist der Fall bei den Schweizer Aktien (d. h. SMI oder SPI), die sich zu Zeiten eines globalen Marktabschwungs widerstandsfähig zeigten (-9,30 % während des sechswöchigen Zeitraums, seit Ende Januar 2020, als die Schlagzeilen um den Coronavirus aufgetaucht sind, im Vergleich zu -12,60 % bzw. -11 % für den EuroStoxx50 und den S&P 500), wobei sie zu Zeiten der Expansion eine solide Wertentwicklung aufwiesen. Auch wenn sich die Schweizerischen KMU grossen Herausforderungen ausgesetzt sehen, da sich die EURCHF-Parität leicht über 1,06 hält, ein Wert, den wir seit März 2017 nicht gesehen haben, sollten Unternehmen in dem helvetischen Land eine gute Wahl bleiben. In der Tat haben die SNB und die Schweizerische Eidgenossenschaft die nötige Macht, die Wirtschaft durch Anreize, die benachbarten Ländern eventuell nicht zum selben Ausmass zur Verfügung stehen, zu unterstützen, sollte die Störung in der Lieferkette und Nachfrage in gezielten Sektoren anhalten (d. h. Tourismus, Wertschöpfungskette des verarbeitenden Gewerbes).