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Eine seltene Investitionsmöglichkeit innerhalb der Revolution der erneuerbaren Energien

By Peter Rosenstreich
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Einem aktuellen Bericht des Londoner Thinktanks Carbon Tracker zufolge haben Wind- und Solarenergie das Potenzial, die kohlenstoffbasierten Energieträger bis 2035 vollständig abzulösen.

In der Mechanik des globalen Übergangs zu erneuerbaren Energien ist eine entscheidende Komponente verborgen, deren Potenzial noch nicht ausgeschöpft ist. Die Metalle der Seltenen Erden sind die treibende Kraft hinter den Kulissen dieser Revolution, und wer sich auskennt, kann beobachten, wie die Branche in aller Stille eine überdurchschnittliche Entwicklung vollzieht.

Viele erneuerbare Lösungen, die fossile Brennstoffe nach und nach ersetzen, sind von der Verfügbarkeit von Metallen der Seltenen Erden abhängig. Diese Metalle gelten weithin als die effizientesten Mittel für den Antrieb von Elektrofahrzeugen. So werden für den Betrieb einer Windkraftanlage schätzungsweise 600 Kilogramm Seltene Erden benötigt.

In den letzten 15 Jahren hat sich die jährliche Nachfrage nach Metallen der Seltenen Erden auf 125.000 Tonnen verdoppelt und wird bis 2030 voraussichtlich 315.000 Tonnen erreichen. Die Märkte leiden bereits unter Versorgungsengpässen, ausgelöst durch die zunehmende Nutzung grüner Technologien und einer fortschrittlichen Elektronik.

Die Sektoren, die Seltene Erden abbauen, verarbeiten oder Produkte herstellen, sehen sich mit einer steigenden Nachfrage konfrontiert, die das Interesse globaler Investoren weckt und einen enormen Druck auf die Produktion ausübt.

Es mag überraschen, dass die Seltenen Erden gar nicht so selten sind, doch die Abbauverfahren können enorme Umweltauswirkungen haben. Bei der Mitgewinnung von radioaktiven Metallen, wie Thorium und Uran, entstehen grosse Mengen an toxischen und radioaktiven Stoffen.

Der Grossteil der Seltenen Erden wird in China abgebaut, das mehr als 70 % der weltweiten Vorkommen produziert. Dies gibt Anlass zur Sorge über die langfristige Verfügbarkeit, insbesondere nachdem China im Zuge des Handelskriegs mit den USA im Jahr 2019 gedroht hat, das Lieferangebot einzuschränken.

Die jüngste Aufwärtsbewegung von Swissquote Rare Metal wurde nicht durch die Nachfrage, sondern durch geopolitische Gegebenheiten ausgelöst.

Japan ist dabei, seine Gesetze zu ändern, die den Sektor als Schlüsselbranche für die wirtschaftliche Sicherheit einstufen und sie vor ausländischen Investitionen und Übernahmen schützen sollen. Dies verdeutlicht die Bedeutung kritischer seltener Metalle und zeigt Verbindungen auf zwischen verwandten Industrien wie Halbleitern, Elektrofahrzeugbatterien und medizinischem Bedarf.

Bemerkenswerterweise erklärte nur wenige Stunden nach der Machtübernahme durch die Taliban in Afghanistan eine Sprecherin des chinesischen Aussenministeriums, dass Peking zu einer „freundschaftlichen Zusammenarbeit mit Afghanistan“ bereit sei. Der Wert von Mineralien und Seltenen Erden in Afghanistan wird für das Jahr 2020 auf 1 bis 3 Billionen Dollar geschätzt, und die angestrebte Zusammenarbeit könnte eine ausbeuterische Massnahme sein, mit der China die Kontrolle über das Angebot auf dem Weltmarkt behalten will.