Investieren in Elektromobilität: der unantastbare Sektor in China

Namhafte Investoren mit der Macht zu Marktbewegungen reduzieren ihr Engagement in China, wie die 13F-Einreichungen von Anlegern wie Cathie Woods (Ark Innovation ETF, ARKK) und George Soros zeigen. Bei näherer Betrachtung zeigt sich jedoch ein Hoffnungsschimmer inmitten der Unruhen: Chinesische Elektrofirmen.

Im Vergleich zu Anfang des Jahres 2021, als globale Anleger Geld in die inländischen Aktien des Landes pumpten, haben sich chinesische Aktien plötzlich zu etwas entwickelt, das man nicht besitzen sollte. Wetten gegen die Aktien des Landes waren in den letzten Wochen die grössten Trades der Manager, und der Ausverkauf hält weiter an.

China hatte drastische Regulierungsmassnahmen ergriffen, um das Ziel eines allgemeinen Wohlstands aufrechtzuerhalten, und globale Fondsmanager mussten Verluste in Billionenhöhe hinnehmen, nachdem internetorientierte Technologieunternehmen, private Bildungseinrichtungen und Börsengänge im Ausland ins Visier der Politik geraten waren.

Während die chinesische Regierung ihre Zügel weiter anzieht, wird der regulatorische Druck in den Vereinigten Staaten immer grösser. Der Vorsitzende der Börsenaufsichtsbehörde, Gary Gensler, hat eine direkte Warnung vor Investitionen in chinesische Unternehmen ausgesprochen und darauf hingewiesen, dass Anleger ein Recht auf Informationen haben, damit sie die politischen und regulatorischen Risiken verstehen, bevor sie einsteigen.

Während einige die Warnung in den Wind schlagen, werden die Investitionen von einigen Anlegern in chinesischen Aktien jetzt auf die Probe gestellt, es sei denn, es handelt sich um das eine Segment, das vergleichsweise robust erscheint.

Skandale und negative Presseberichte über Tesla haben dazu geführt, dass die Autofahrer auf dem grössten Automarkt der Welt auf lokale Marken ausweichen. Die Verkäufe von Elektrofahrzeugen der chinesischen Unternehmen Li Auto und Xpeng Inc. haben sich im vergangenen Jahr mehr als verdreifacht und bei Nio Inc. immerhin verdoppelt, was dazu führte, dass Tesla angesichts der wachsenden chinesischen Konkurrenz deutlich zurückfiel.

Tesla hat im Juni nur 8.621 Autos in China verkauft - ein Rückgang von 69 % im Vergleich zum Vormonat und von 26 % im Vergleich zum Vorjahr. Dies ist der erste Jahresrückgang, seit Tesla im Januar 2020 seine Gigafactory in Shanghai eröffnet hat.

Tesla hält seinen Marktanteil dadurch, weil es die Exporte seiner Fahrzeuge aus dem Werk in Schanghai steigert, aber das Unternehmen muss erheblich mehr tun, um das Vertrauen des chinesischen Marktes zurückzugewinnen. Kundenbeschwerden über Qualitätsprobleme und staatliche Vorbehalte, dass Onboard-Kameras die nationale Sicherheit und den Datenschutz bedrohen, lassen sich nicht einfach unter den Teppich kehren.

Da Tesla den erwarteten Kotau gemacht hat, werden die chinesischen Elektroautohersteller ihre Bemühungen um die Kontrolle des Inlandsmarkts verstärken, und mit der chinesischen Regierung an ihrer Seite ist dies die Aktie, die die Unruhen überstehen dürfte.