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GameStop-Achterbahnfahrt

By Peter Rosenstreich
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Die Achterbahnfahrt von GameStop kommt zum Ende, aber hierbei wird es sich wohl kaum um die letzte von einem Aufstand bewirkte Rallye handeln. Der Anstieg von GameStop zwang die Hedgefonds die Aktien zu shorten und als Folge dessen erfuhren sie hohe Verluste. Aber das wird auch auf Einzelpersonen zutreffen, die Anteile des von subReddit geförderten Plans gekauft haben.

Die Mob-Mentalität der Privatpersonen, die sich dem Hype der Anti-Wall-Street-Bewegung anschlossen, führte zu hohen Gewinnen für diejenigen, die früh gekauft haben, aber Personen, die sich zu spät zum Kauf entschieden haben, werden Verluste hinnehmen müssen, da der Kurs unvermeidbar einbrach.

Auch wenn an dem Geschäft von GameStop bisher nichts illegal ist (bisher, denn die SEC untersucht den Fall...) und einige sogar denken, dass es sich um eine ehrenhafte Sache handelt, so sind die extrem hohen Kurse nicht nachhaltig, was der Einbruch von GameStop zeigt, und auch der von anderen Aktien wie AMC Entertainment und Blackberry.
Aktien, die geshortet werden, sind jedoch nie gesund und stehen kurz vor dem Zusammenbruch.

Hedgefonds shorten üblicherweise Aktien von Unternehmen, die sie als deutlich überbewertet ansehen oder die kurz vor der Insolvenz stehen. Unabhängig auf welcher Seite Sie stehen, die Zahlen sprechen für sich selbst: GameStop befand sich im Todeskampf und schloss im Jahr 2020 aufgrund des fallenden Umsatzes 462 Geschäfte. Eine grosse Anzahl an Hedgefonds erkannte die Anzeichen und ging short.

Dann kamen Wallstreetbets von Reddit und seine leidenschaftlichen Community-Mitglieder ins Spiel. Sie fingen an zu kaufen und hofften, den Aktienkurs in die Höhe treiben zu können, um diesen Hedgefonds hohe Verluste zu verursachen und sie zu zwingen, shorter zu schliessen, was die Preise weiter nach oben treibt. Erstaunlicherweise hatten sie Erfolg und zwangen einen grossen Hedgefonds, Melvin, einen Verlust von 50% zu realisieren.

Der aktuelle Erfolg der GameStop-Rallye dürfte eine ähnliche Aktivität anregen, unterstützt durch die sozialen Medien und andere Plattformen, wenn unter den leidenschaftlichen Communities gelegentlich ein Streichholz angezündet wird.
Die Gesamtauswirkungen werden jedoch wahrscheinlich gering sein.

Ausser den Anzeichen auf Preisabsprachen zwischen den Privatpersonen, die GameStop-Aktien kaufen, hat das Geschäft an sich nichts Illegales. Der Kauf und Verkauf von Aktien, Posts über Aktientrades auf öffentlichen Webseiten und das Abgeben von Empfehlungen oder sogar Drängen von anderen, zu traden, sind alles legale Handlungen.

Die Auswirkungen des GameStop-Fiascos sind, dass Maklerunternehmen und Verwahrstellen die Marginanforderungen für die Handelsaktivität für Privatpersonen und Hedgefonds erhöhen werden, was nichts Ungewöhnliches oder Unerwartetes ist. Für volatile Aktien wird der Handel begrenzt sein, weshalb Maklerunternehmen zuversichtlich sein können, dass sie das erforderliche Kapital haben werden, um die erforderlichen regulatorischen Anforderungen zu erfüllen.

Wann der nächste Versuch einer Guerrilla-Tradingbewegung gestartet wird ist unklar, aber dabei handelt es sich nun um eine bekannte Strategie und sie wird wahrscheinlich ergriffen werden.