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Epischer Streit

By Peter Rosenstreich
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Epic Games tritt gegen Apple in einem Gerichtsverfahren an, das die globale App-Branche nachhaltig verändern könnte. Dies ist der jüngste Vorstoss in einem umfassenden kartellrechtlichen Verfahren gegen Apple, nachdem bereits der US-Gesetzgeber, die EU-Regulierungsbehörden und globale Unternehmen ähnliche Beschwerden gegen den Technologieriesen eingereicht haben.
Seit mehr als einem Jahrzehnt diktiert Apple fragwürdige Regeln, an die sich iOS-Entwickler halten müssen, und baut durch die starke Benachteiligung potenzieller Konkurrenten faktisch ein Monopol auf. Apple verlangt nicht nur astronomische Gebühren, sondern kontrolliert auch den Zugang zu den persönlichen Daten der Käufer und Abonnenten und hindert Entwickler daran, den Nutzern alternative Zahlungsmethoden anzubieten.

Im August 2020 kündigte Epic Games einen unbefristeten Rabatt von bis zu 20 % auf alle In-App-Käufe für Spieler seines Erfolgsspiels Fortnite an. Der extreme Preisnachlass ging zu Lasten des App Stores, da den Nutzern nun eine direkte Bezahlmöglichkeit angeboten wurde, mit der die von Apple erhobene Gebühr von 30 % auf In-App-Käufe umgangen werden konnte.

Diese Umgehung verstiess gegen die Richtlinien von Apple, woraufhin Fortnite sofort von der Plattform genommen wurde. Epic reagierte daraufhin mit einer Kartellrechtsklage gegen Apple, die ein grosses Medieninteresse hervorrief und bei der sowohl die CEOs von Apple als auch von Epic vor Gericht aussagen werden.

Für Epic liegt der Fall klar auf der Hand: Es wurde von Apples riesiger iPhone- und iPad-Nutzerbasis mit Milliarden von Nutzern ausgeschlossen. Das Unternehmen wird dabei argumentieren, dass grosse und kleine App-Entwickler durch Apples übertriebene Gebührenstruktur ausgepresst werden. Das Anwaltsteam des Unternehmens wird im Sinne des US-Kartellrechts nachweisen müssen, dass die Verbraucher durch die wettbewerbseinschränkenden Massnahmen von Apple geschädigt werden.

Apple wird vermutlich entgegnen, dass Epic zu zerstören droht, was die Verbraucher am App Store so schätzen: Ein vertikal integriertes System, das Schutz vor Malware, ein sicheres Bezahlsystem und Zugang zu einem nahtlosen Ökosystem von geprüften Apps bietet.

Doch Epic ist an mehr gelegen, als Fortnite nur wieder in den App Store zu bringen. Das Ziel des Prozesses ist es, Apple zu zwingen, seine Kontrolle über den App Store zu lockern, um so gleiche Wettbewerbsbedingungen für Entwickler zu schaffen und Einsparungen an die Verbraucher weiterzugeben. Apple räumt in gewissem Masse ein, dass Anpassungen geboten sein könnten. So hat Apple nach einem Rekordumsatz von 64 Milliarden US-Dollar seines App Stores im Jahr 2020 angekündigt, die Provision für Entwickler, die weniger als 1 Million US-Dollar pro Jahr erzielen, von 30 % auf 15 % zu senken.

Dies ist nicht das erste Mal, dass das Geschäftsmodell des App Stores in die Kritik geraten ist. Schon letzte Woche hatte die Europäische Union den Tech-Riesen mit einer Kartellrechtsbeschwerde attackiert. Diesmal standen die Musik-Streaming-Apps im Vordergrund, und die Klage stützte sich auf die gleichen Punkte, die auch im Prozess mit Epic eine Rolle spielen: dass die Regeln des App Stores die obligatorische Verwendung von Apples In-App-Kauf-Mechanismus vorschreiben und damit den Wettbewerb verzerren, da die Kosten für die Entwickler durch völlig überzogene Gebühren in die Höhe getrieben werden.

Die nächsten drei Wochen versprechen spannend zu werden. Unabhängig vom Ergebnis (beide Parteien werden wohl in Berufung gehen) können wir davon ausgehen, dass dies nicht das letzte Mal sein wird, dass wir im Zusammenhang mit Apple eine kartellrechtliche Auseinandersetzung erleben werden. Selbst wenn Epic mit seiner Klage scheitern sollte, wird der US-Gesetzgeber sie zum Anlass für den Vorwurf nehmen, dass das Kartellrecht an sich unterlaufen wurde.

Auch auf der anderen Seite des Ozeans haben Länder wie Grossbritannien und Australien bereits ähnliche Bedenken geäussert. Angesichts der zunehmenden Dynamik könnte ein epochaler Wandel bevorstehen, nicht nur für Apple und die iOS-Entwickler, sondern auch für die Milliarden von Endnutzern der Marke.

Epic Games tritt gegen Apple in einem Gerichtsverfahren an, das die globale App-Branche nachhaltig verändern könnte. Dies ist der jüngste Vorstoss in einem umfassenden kartellrechtlichen Verfahren gegen Apple, nachdem bereits der US-Gesetzgeber, die EU-Regulierungsbehörden und globale Unternehmen ähnliche Beschwerden gegen den Technologieriesen eingereicht haben.
Seit mehr als einem Jahrzehnt diktiert Apple fragwürdige Regeln, an die sich iOS-Entwickler halten müssen, und baut durch die starke Benachteiligung potenzieller Konkurrenten faktisch ein Monopol auf. Apple verlangt nicht nur astronomische Gebühren, sondern kontrolliert auch den Zugang zu den persönlichen Daten der Käufer und Abonnenten und hindert Entwickler daran, den Nutzern alternative Zahlungsmethoden anzubieten.

Im August 2020 kündigte Epic Games einen unbefristeten Rabatt von bis zu 20 % auf alle In-App-Käufe für Spieler seines Erfolgsspiels Fortnite an. Der extreme Preisnachlass ging zu Lasten des App Stores, da den Nutzern nun eine direkte Bezahlmöglichkeit angeboten wurde, mit der die von Apple erhobene Gebühr von 30 % auf In-App-Käufe umgangen werden konnte.

Diese Umgehung verstiess gegen die Richtlinien von Apple, woraufhin Fortnite sofort von der Plattform genommen wurde. Epic reagierte daraufhin mit einer Kartellrechtsklage gegen Apple, die ein grosses Medieninteresse hervorrief und bei der sowohl die CEOs von Apple als auch von Epic vor Gericht aussagen werden.

Für Epic liegt der Fall klar auf der Hand: Es wurde von Apples riesiger iPhone- und iPad-Nutzerbasis mit Milliarden von Nutzern ausgeschlossen. Das Unternehmen wird dabei argumentieren, dass grosse und kleine App-Entwickler durch Apples übertriebene Gebührenstruktur ausgepresst werden. Das Anwaltsteam des Unternehmens wird im Sinne des US-Kartellrechts nachweisen müssen, dass die Verbraucher durch die wettbewerbseinschränkenden Massnahmen von Apple geschädigt werden.

Apple wird vermutlich entgegnen, dass Epic zu zerstören droht, was die Verbraucher am App Store so schätzen: Ein vertikal integriertes System, das Schutz vor Malware, ein sicheres Bezahlsystem und Zugang zu einem nahtlosen Ökosystem von geprüften Apps bietet.

Doch Epic ist an mehr gelegen, als Fortnite nur wieder in den App Store zu bringen. Das Ziel des Prozesses ist es, Apple zu zwingen, seine Kontrolle über den App Store zu lockern, um so gleiche Wettbewerbsbedingungen für Entwickler zu schaffen und Einsparungen an die Verbraucher weiterzugeben. Apple räumt in gewissem Masse ein, dass Anpassungen geboten sein könnten. So hat Apple nach einem Rekordumsatz von 64 Milliarden US-Dollar seines App Stores im Jahr 2020 angekündigt, die Provision für Entwickler, die weniger als 1 Million US-Dollar pro Jahr erzielen, von 30 % auf 15 % zu senken.

Dies ist nicht das erste Mal, dass das Geschäftsmodell des App Stores in die Kritik geraten ist. Schon letzte Woche hatte die Europäische Union den Tech-Riesen mit einer Kartellrechtsbeschwerde attackiert. Diesmal standen die Musik-Streaming-Apps im Vordergrund, und die Klage stützte sich auf die gleichen Punkte, die auch im Prozess mit Epic eine Rolle spielen: dass die Regeln des App Stores die obligatorische Verwendung von Apples In-App-Kauf-Mechanismus vorschreiben und damit den Wettbewerb verzerren, da die Kosten für die Entwickler durch völlig überzogene Gebühren in die Höhe getrieben werden.

Die nächsten drei Wochen versprechen spannend zu werden. Unabhängig vom Ergebnis (beide Parteien werden wohl in Berufung gehen) können wir davon ausgehen, dass dies nicht das letzte Mal sein wird, dass wir im Zusammenhang mit Apple eine kartellrechtliche Auseinandersetzung erleben werden. Selbst wenn Epic mit seiner Klage scheitern sollte, wird der US-Gesetzgeber sie zum Anlass für den Vorwurf nehmen, dass das Kartellrecht an sich unterlaufen wurde.

Auch auf der anderen Seite des Ozeans haben Länder wie Grossbritannien und Australien bereits ähnliche Bedenken geäussert. Angesichts der zunehmenden Dynamik könnte ein epochaler Wandel bevorstehen, nicht nur für Apple und die iOS-Entwickler, sondern auch für die Milliarden von Endnutzern der Marke.