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Coronavirus-Effekt

By Ipek Ozkardeskaya
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Das chinesische Coronavirus hat die Finanzmärkte belastet, da das sich schnell ausbreitende Virus zum Zeitpunkt der Verfassung dieses Newsletters auf dem chinesischen Festland bereits tausende Menschen befallen und mehr als 100 Menschen getötet hat.

Das Virus ist vielen nicht so unbekannt. Aus derselben Familie hatte vor 17 Jahren bereits das Schwere Akute Respiratorische Syndrom oder SARS China getroffen und damals rund 800 Menschen getötet. Laut der Weltgesundheitsorganisation sehen wir heute eine neue Form des Coronavirus, nCoV, die zu Symptomen wie bei einer üblichen Erkältung bis hin zu schwereren Krankheiten wie Lungenentzündung, SARS, Nierenversagen oder sogar dem Tod führen kann.

China und andere Länder haben extreme Massnahmen ergriffen, um das Virus einzudämmen. Mindestens 50 Mio. Menschen in siebzehn Städten auf dem chinesischen Festland sind in Quarantäne, der Strassen- und Schienenverkehr in und aus wichtigen Städten wie Peking und Shanghai ist eingeschränkt. Alle Feierlichkeiten zum chinesischen Neujahr wurden abgesagt und die Pause zum chinesischen Neujahr wurde bis zum 10. Februar und in manchen Fällen sogar noch länger verlängert. Internationale Messen wurden auf Juni oder noch später verschoben. Das Land läuft seit Wochen mit deutlich niedrigerer Geschwindigkeit und die Anleger machen sich Sorgen, dass die Verlangsamung die Wirtschaftsdaten stark belasten könnte, genau nach der Unterzeichnung des Phase-1-Abkommens mit den USA, das dem Markt etwas Luft hätte geben sollen und nicht genau das Gegenteil.

Aktuell weiss keiner, wie schnell und wie weit das Virus sich ausbreiten wird. Was wir wissen, ist dass das Coronavirus bestimmte Auswirkungen auf die chinesische und globale Wirtschaft haben wird. Neben hunderten betroffenen Personen dürften die Kosten des Coronavirus in China und darüber hinaus Milliarden von US-Dollar erreichen. Allein in Australien dürfte das Cornoavirus das BIP um 2,3 Mrd. Dollar senken und das Äquivalent von 20.000 Vollzeitstellen.

Da das Coronavirus China genau vor den Neujahresfeiertagen erreicht hat, haben die chinesischen Aktienmärkte die allgemeinen Auswirkungen des Ausbruchs sicher noch nicht eingepreist. Aber die Aktien an anderen Märkten brachen stark ein.

Der australische ASX 200 Index ist um 2,5% zurückgegangen, nachdem er Mitte Januar seit der Unterzeichnung des Abkommens der Phase 1 zwischen den USA und China einen Höhepunkt erreicht hatte. Der japanische Nikkei 225 brach um 4,4% ein und der S&P 500, der mit einer Rallye in das neue Jahr gestartet war, büsste seine Gewinne aus diesem Jahr vollständig wieder ein.
Auch wenn die Märkte anscheinend langsam wieder zur Besinnung kommen, werden die meisten Sektoren wohl weiter die Auswirkungen einer deutlichen Verlangsamung in China spüren. In der Vergangenheit haben ähnliche Ereignisse wie der Ausbruch des H1N1- und Ebola-Virus zu einer ähnlich geringen Aktivität an den Finanzmärkten geführt, die bis zu 50 Handelstage angehalten hat.

Aber man sollte erwähnen, dass nicht alle Sektoren gleichermassen betroffen sind. Verständlicherweise sind einige Sektoren wie Energie, Bergbau, Tourismus und Reisen stark eingebrochen, da Sorgen aufkamen, dass die globale Nachfrage auf unbestimmte Zeit stark zurückgehen würde. Die europäischen Luxusaktien gingen baden; der chinesische Verbraucherliebling LVMH verlor seit Mitte Januar 8% und Hermes gab im selben Zeitraum mehr als 6% ab.

Andere Sektoren wie Technologie und Immobilien hielten hingegen den globalen Belastungen stand und eine Reihe an Aktien zeigte während des Coronavirus-Abverkaufs eine Outperformance. Unter anderem stiegen die Aktienkurse von Gesichtsmaskenherstellern exponentiell, während Aktien von Unternehmen, die in den Bereichen Pharma und Biotechnologie tätig sind, sich erholten, da in diese Unternehmen in der Hoffnung, dass eine Impfung gefunden werden kann, um den tödlichen Virus zu besiegen und der Umsatz steigen wird, Kapital floss.

Das Biotech Revolution Portfolio von Swissquote, das in führende Pharmatitel aus der ganzen Welt investiert, die eine Marktkapitalisierung von mindestens 1 Mrd. USD haben, hat ein Sechsmonatshoch erreicht. Daher könnten die Biotech Revolution Aktien eine alternative Absicherung zu den typischen als sicherer Hafen geltenden Anlagen wie Gold, Staatsanleihen, der Yen oder Schweizer Franken bieten, die vielleicht einen Teil ihres Aufwärtspotenzials bereits ausgeschöpft haben und eine gewisse Korrektur erfahren könnten, wenn sich die Aufregung gelegt hat.