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COP26: Länder vereinigen sich, um Massnahmen gegen den Klimawandel zu beschleunigen

By Nadine PEREIRA
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Nach zwei Wochen intensiver Verhandlungen auf der COP26 haben sich 130 Länder auf Massnahmen geeinigt, die das Vorgehen gegen den Klimawandel beschleunigen werden. Vor der COP26 war die Welt auf dem Weg zu einer Erwärmung von 2.7 °C, eine Schätzung, die nach der Konferenz auf 2.4 °C reduziert wurde. Dies ist weit entfernt vom Pariser Ziel, die Erwärmung auf deutlich unter 2 °C zu begrenzen, was zur Abwendung katastrophaler Wetterereignisse erforderlich ist.

Zum ersten Mal wurden Bedingungen für Kohle und fossile Brennstoffe festgelegt. Um gegen Kraftwerke vorzugehen, die ihre CO2-Emissionen nicht abscheiden, wurden die Länder aufgefordert, ihre Bemühungen in Richtung eines Ausstiegs aus der Kohleverstromung zu beschleunigen. Über den Wortlaut wurde gefeilscht, als sich Indien und China in die Debatte einmischten und darauf bestanden, dass der ursprüngliche Entwurf von „phase out“ (Ausstieg) in „phase down“ (Herunterfahren) geändert wird.

Über 40 Länder erklärten sich damit einverstanden, aus der Kohleverstromung auszusteigen, während 23 Länder die COP26-Vereinbarung zum Übergang von Kohle zu sauberer Energie unterzeichneten, mit der sie sich verpflichten, keine neuen Kohlekraftwerke zu bauen oder zu genehmigen. Darüber hinaus verpflichteten sich die Staats- und Regierungschefs, Subventionen abzubauen, die die Preise für Kohle, Erdöl und Erdgas künstlich senken.

Auf der COP26 wurden weitere Meilensteine erreicht:
- Mehr als 100 Länder schlossen sich dem Global Methane Pledge an. Dabei handelt es sich um eine von den USA und der EU ausgearbeitete Zusage, die weltweiten Methanemissionen bis 2030 um mindestens 30 Prozent gegenüber dem Stand von 2020 zu senken.
- Staats- und Regierungschefs aus mehr als 100 Ländern, in denen rund 85 Prozent der Wälder der Welt beheimatet sind, verpflichteten sich, die Entwaldung bis 2030 zu stoppen.
- Finanzakteure mit einem Vermögen von über 130 Billionen Dollar haben sich darauf geeinigt, „saubere“ Technologien, wie beispielsweise erneuerbare Energien, zu unterstützen und Finanzmittel aus Branchen, die fossile Brennstoffe verbrennen, abzuziehen.

Die beiden grössten CO2-Emittenten der Welt - die USA und China - überraschten das globale Publikum der COP26 mit der Unterzeichnung einer gemeinsamen Erklärung, die eine Reduzierung der Methanemissionen, die Bekämpfung der Entwaldung und die Regulierung der Dekarbonisierung vorsieht.

Indien, der drittgrösste Treibhausgasemittent der Welt, hat einen ehrgeizigen Plan vorgestellt, der vorsieht, bis 2030 die Hälfte seiner Energie aus erneuerbaren Quellen zu beziehen, so dass das Land auf dem besten Weg ist, bis 2070 eine Netto-Null-Energieversorgung zu erreichen.

Mit der Unterstützung von mehr als 40 Staats- und Regierungschefs aus aller Welt hat das Vereinigte Königreich eine Vorreiterrolle im Bereich der grünen Technologien eingenommen und einen Plan zur Beschleunigung erschwinglicher, sauberer Technologien vorgelegt. Er zielt darauf ab, die Entwicklung von sauberer Energie, emissionsfreien Fahrzeugen, nahezu emissionsfreiem Stahl, kohlenstoffarmem Wasserstoff und nachhaltiger Landwirtschaft bis 2030 voranzutreiben.

Die COP27 wird voraussichtlich Ende 2022 in Ägypten stattfinden. Die teilnehmenden Länder wurden aufgefordert, bis dahin ihre nationalen Klimaziele für 2030 zu verbessern.