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Fang des Tages: Preise für Lachs explodieren angesichts des andauernden Post-Brexit-Fischereistreits

By Peter Rosenstreich
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Die Gewässer zwischen Frankreich und Grossbritannien zeigten sich in den letzten Wochen besonders unruhig, denn die beiden Nationen krachten wegen der Post-Brexit-Fischereirechte wieder einmal aufeinander.

Laut dem französischen Minister für europäische Angelegenheiten, Clément Beaune, wurden von Großbritannien über 40 % der französischen Anträge auf Fischereilizenzen abgelehnt. Als Reaktion darauf drohte Macron, den Nachbarn mit Sanktionen zu bestrafen, wie z. B. britischen Fischereibooten eine Entladung in französischen Häfen zu untersagen, zusätzliche Lizenzkontrollen durchzuführen und Lastkraftwagen strengen Zollkontrollen zu unterwerfen.

Da die Auseinandersetzung in Gefahr lief, die COP26-Klimagerspräche der Vereinten Nationen zu überschatten, schob Macron die Realisierung der Sanktionen auf in der Hoffnung auf eine einvernehmliche Lösung zwischen den beiden Ländern. Diesen Donnerstag wird der britische Brexit-Minister David Frost in Paris erwartet und soll mit Beaune den anhaltenden Fischereistreit besprechen.

Nicht allzu weit entfernt vom Ärmelkanal schwimmen norwegische Lachse stromaufwärts bei stabilisierten Preisen, die trotz der durch die COVID-19-Pandemie hervorgerufenen logistischen Probleme weiterhin steigen.

Während der Pandemie war der Preis abgestürzt, jetzt scheint Lachs aber wieder im Abendessen und auf Speisekarten zurückzukehren, ganz besondere zeigen europäische und asiatische Märkte einen wachsenden Appetit auf den Fisch. Der Abwärtstrend des NASDAQ Salmon Index der Gewichtsklasse von 3- 6 kg hat eine Kehrtwende gemacht und legte während der letzten vier Wochen um 15 % zu.

Der Norwegian Seafood Council hat diese Woche eindrucksvolle Zahlen veröffentlicht. In den ersten neun Monaten des Jahres 2021 wurden insgesamt 84,7 Mrd. NOK (7 Mrd. GBP) erwirtschaftet, was einen Zuwachs von 10 % gegenüber der Vergleichsperiode des letzten Jahres bedeutet, und der Lachs liegt dabei an der Spitze. Das Gesamtergebnis für September belief sich auf 11,8 Mrd. NOK (nahezu 8,6 Mrd. CHF), was den höchsten Wert bis dato in einem einzigen Monat darstellt.

Die Nachfrage nach Lachs bleibt weiterhin hoch — trotz der politischen Streitereien und der anhaltenden logistischen Probleme. Das unterstreicht die Tatsache, dass Verbraucher wahrscheinlich weiterhin lieber einen Mehrpreis für dieses qualitativ hochwertige Eiweiß bezahlen als sich eine Alternative zu suchen.