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Grosse Clubs machen das Spiel

By Vincent MIVELAZ
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Während sich der Markt weiter erholt, geht es auch für Sportfans und die Lieferkette von Grossveranstaltungen aufwärts. Die Chefs der Premium-Sportclubs haben sich während der Marktpause sicher nicht auf ihren Lorbeeren ausgeruht. Vielmehr verbrachten sie die Pausenzeit damit, innovative Wege zu suchen, um ihre Unternehmen nach vorne zu bringen und die Attraktivität für die Spiele und seine Hauptsponsoren zu erhöhen.

Der bisher wohl kühnste Vorschlag war die Einführung einer Super League: eine Umgestaltung des europäischen Fussballs. Angepriesen mit dem Slogan „Die besten Clubs. Die besten Spieler. Jede Woche.“ Die Idee war kurz und bündig, knackig und super-effektiv, mit einem glasklaren Fokus auf Qualität statt Quantität, wobei die Anzahl der Spiele reduziert und der Umsatz erhöht werden sollte.

Nach heftigen Gegenreaktionen von den Fans und dem Vorwurf der Kannibalisierung von prominenten Vertretern des Sports ist es unwahrscheinlich, dass diese besondere Variante verwirklicht wird, aber die Ideen sind lebendig und gut. Obwohl das Vorhaben nun auf Eis gelegt wurde, ist die Unterstützung spürbar: JP Morgan bot an, die Super League mit einer Summe von 4,8 Milliarden Dollar auszustatten und die UEFA antwortete mit einem Angebot von 7 Milliarden Dollar, die für die Reform der bestehenden Struktur des europäischen Fussballs ausgegeben werden sollten.

Es ist nun unausweichlich auf der Hand, dass die Struktur des europäischen Fussballs vor einem Wandel steht, doch welche Form sie auch immer annehmen wird, sie wird für Sportinvestoren und Grosssponsoren von grossem Vorteil sein. Coca-Cola zum Beispiel ist in hohem Masse auf die Einnahmen aus sportlichen Grossveranstaltungen angewiesen. Gerade erholt sich das Unternehmen von seinen Rückschlägen, die es aufgrund von Lockdowns und einer schwachen Konjunktur hinnehmen musste und die die Einnahmen aus dem alkoholfreien Ausser-Haus-Konsum stark in Mitleidenschaft gezogen haben. Die Einführung einer neuen Variante für den europäischen Fussball wird die Attraktivität der Powermarke auf dem Markt erhöhen.

Trotz der wiederkehrenden und durch die Pandemie bedingten Umsatzeinbussen sind die Werte der Fussballclubs laut Forbes um insgesamt 30 % gestiegen. Dies ist ein Zeichen für die starke Überzeugung der Investoren, dass hier eine neue Zukunft geschmiedet wird, mit spannenden Spielen in der Pipeline und mittelfristig enormem Renditepotenzial.