header-mexico.jpg

Wirtschaftliche Ereignisse

Präsidentschafts- und Parlamentswahlen in Mexiko

Die lateinamerikanischen Länder leiden aufgrund von anhaltenden politischen Bedenken und dem hohen Anteil des Auslandskapitals unter einer breiten Verkaufswelle bei Schwellenländerwährungen. Unter diesen Ländern ist Mexiko am anfälligsten. Während das Wachstum aufgrund der NAFTA-2.0-Verhandlungen problematisch bleibt, sorgt der Zeitpunkt der Präsidentschaftswahlen für zusätzliche unerwünschte Unsicherheit.


Am 1. Juli gehen die Mexikaner zu den Urnen. Im Augenblick liegt der linke Präsidentschaftskandidat Andrés Manuel López Obrador (AMLO) in den Umfragen deutlich mit 13 Prozentpunkten in Führung. López Obrador gilt allgemein als marktfeindlicher Kandidat, hauptsächlich aufgrund seiner Opposition gegen die Energiereformen. Er versprach, die Armut zu reduzieren, die Korruption zu beenden und US-Präsident Trump die Stirn zu bieten. Trotz der allgemeinen Missbilligung privater Investitionen im Energiesektor gehen wir davon aus, dass López Obrador ein pragmatischer Präsident sein wird, der wohl kaum einschneidende Veränderungen an der aktuellen Wirtschaftspolitik Mexikos vornimmt.


Wahlen sind immer ein unsicheres Geschäft. Doch dieser Wahlzyklus treibt die Unsicherheit auf ein neues Niveau. Abgesehen von einem potenziellen politischen Fehltritt, der einen Kandidaten zu Fall bringen könnte, kämpft Mexiko mit eigenen Problemen. An erster Stelle steht die rasant steigende Todesrate von Kandidaten und anderen Politikern, die den inoffiziellen Zahlen zufolge in dieser Wahlsaison bereits 35 erreicht hat. Berichten zufolge veranlassten die Mordanschläge Dutzende von Kandidaten, sich aus dem Rennen zurückzuziehen.

 

Das zweite ist die Richtung des neuen NAFTA-Abkommens. Trotz der massiven Bemühungen der USA, die Fristen im Kongress einzuhalten, wurde noch keine Einigung über NAFTA 2.0 erreicht. Finanzminister Mnuchin erklärte, Präsident Trump wäre bereit, eine «abgespeckte» NAFTA zu akzeptieren und die Latte tiefer zu legen, sodass keine Zustimmung des Kongresses erforderlich wäre. Der nächste inoffizielle Stichtag für eine Einigung ist der 1. Juli, der Tag der Parlamentswahlen in Mexiko. Die Märkte sollten mit einer Zunahme der Volatilität rechnen, wenn der Wahltag näher rückt.